Naturheilkunde und Schulmedizin sind zwei therapeutische Verfahren, die der Gesundheitswiederherstellung, Krankheitserkennung sowie der Gesundheitserhaltung dienen.

Evolution der Medizin

Naturheilkundliche Behandlungsweisen lassen sich bis in die frühe menschliche Geschichte zurückverfolgen z.B. Kräuterheilkunde und Akupunktur. Die heutige Schulmedizin ist letztendlich aus der Naturheilkunde hervorgegangen. Als Rudolf Virchow im 19. Jahrhundert die Zellularpathologie begründet (Krankheitserklärung aus Zellveränderung), nahm die „moderne Medizin“ ihren Lauf!

Schulmedizin oder Naturheilkunde?

Heutzutage gelten alternative Heilweisen eher als Außenseitermethoden. Dem gegenüber steht das häufig fehlende Vertrauen in die Schulmedizin. Doch gerade für kranke Menschen ist es ein schwieriges Unterfangen, sich zwischen Schulmedizin oder alternativen Heilpraktiken entscheiden zu müssen – welche Methode ist die richtige?

Zusammenarbeit in der Heilkunde

Jedoch ist diese Fragestellung weder hilfreich noch zielführend. Beide Behandlungswege sollten sich nicht ausschließen, sondern als sich ergänzend betrachtet werden. Im Falle einer Erkrankung, besonders bei schweren Verläufen ist es immer ratsam von sämtlichen Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Der menschliche Organismus, – schließlich das Leben selbst – ist zu komplex, als das es nur eine richtige Therapiemethode geben kann. In einigen Fällen sind chirurgische Eingriffe oder Antibiotikabehandlungen unumgänglich z.B. bei komplizierten Brüchen, Entfernung von Tumoren. Um ein optimales Behandlungskonzept zu erreichen, kommen bei der anschließenden Weiterbehandlung alternative Methoden zum Einsatz, so profitiert der Patient von beiden Verfahren! Dazu ist mehr Zusammenarbeit zwischen Heilpraktikern und Ärzten erforderlich.

Jeder Therapieverlauf ist individuell

Nicht jeder Mensch spricht auf jedes Heilverfahren gleichermaßen an, nicht alle Krankheiten lassen sich gleichgut behandeln. Manche reagieren z.B. hervorragend auf homöopathische Medizin und benötigen keine weiteren Behandlungen. Das hängt sicherlich vom Einzelnen, sowie der Art und Schwere der Erkrankung, aber auch vom Therapeuten ab. Letztlich gilt auch heute noch der alte Satz: Wer heilt hat recht!

Vorteile

Jede Therapieform, die sich über Jahrzehnte hinaus behaupten konnte, hat ihre Berechtigung und bietet jeweils bestimmte Vorteile. Ich möchte hier nur einige wenige Vorzüge beider Richtungen auflisten.

Schulmedizin

  • Akutbehandlungen/ Notfallmedizin (z.B. Unfälle)
  • Schwere Pathologien (z.B. Krebserkrankungen, Tumore)
  • Infektionskrankheiten, sowie Verhinderung und Verbreitung von Seuchen
  • Gute diagnostische Möglichkeiten (z.B. Röntgen, Computertomographie)
  • Fortschrittliche Gerätemedizin (z.B. Herz-Lungen-Maschine)
  • Operationstechniken und chirurgische Möglichkeiten
  • Pharmakologie (z.B. Arzneimittelgaben wie Insulin, Antibiotika)
  • Abnahme der Säuglings- und Kindersterblichkeit
  • Verlängerung und Verbesserung der Lebenserwartung und Lebensqualität

Naturheilkunde

  • Behandlung chronischer Krankheiten (z.B. Asthma, Neurodermitis, M. Crohn)
  • Allergien (z.B. Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien)
  • Verminderung von Infektanfälligkeiten
  • Risikoarm bzw. Nebenwirkungsfrei
  • Natürliche, sanfte Heilweise (auch für Kinder oder ältere Menschen gut geeignet)
  • Lösen innerer Blockaden (z.B. psychische Leiden)
  • Wirkungsweise ist nicht unterdrückend – ursächlich arbeitende Behandlung
  • Symptome werden nicht bekämpft, sondern als Warnsignal gesehen
  • Ganzheitliche Behandlung – berücksichtigt körperliche und psychische Zusammenhänge
  • Aktivierung von Selbstheilungskräften

Rückgang vieler Krankheiten

Historisch betrachtet hat die Erkenntnis und der Einsatz der Schulmedizin wesentlich dazu beigetragen, dass die hygienischen Bedingungen verbessert wurden. Demzufolge verzeichnen wir einen starken Rückgang vieler Krankheiten z.B. Seuchen, Infektionskrankheiten wie Cholera oder Pest. Auch die Naturheilkunde leistet einen Beitrag zur Prävention von Krankheiten: Aufklärung, Ernährungsberatung, Stabilisierung. Aufklärung bedeutet, den Menschen auf mögliche psycho-somatische Zusammenhänge hinzuweisen, sowie ein Bewusstsein für einen eigenverantwortlichen Umgang mit der Gesundheit zu schaffen. Ernährungsberatung beinhaltet eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte, ausgewogene, gesunde Kostempfehlung. Stabilisierung des Gesamtorganismus kann durch sehr viele Anwendungen erreicht werden. Entgiftungstherapien, Bewegungsempfehlungen, Unterstützung des Körpers durch pflanzliche und/ oder homöopathische Präparate, Massagen, Bäder und Akupunktur sind nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Möglichkeiten an alternativen Vorgehensweisen. Alle diese Maßnahmen beabsichtigen eine Stärkung des Immunsystems, sowie eine Verbesserung der Gesamtkonstitution, was wiederum eine wichtige Grundvoraussetzung für eine langfristige Erhaltung der Gesundheit ist.

Naturheilkunde ist auch Präventivmedizin

Naturheilkunde versteht sich auf weitaus mehr als nur die Behandlung von Krankheiten. Seit jeher wird Naturmedizin auch als Präventivmedizin gesehen, um Schäden und Erkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Fälschlicherweise wird immer wieder angenommen, dass eine Erkrankung erst mit dem Auftreten der eigentlichen Beschwerden beginnt. Viele Krankheitsprozesse entstehen über Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahren – man spricht auch von einer „stillen Vorphase“ oder Prodromalstadium (Unf&¨lle sind hiervon ausgenommen). Erst wenn der Organismus nicht mehr in der Lage ist die störenden Einflüsse zu regulieren treten Symptome des akuten Krankheitsgeschehens auf. Abschließend möchte ich noch einmal erwähnen, dass sowohl die Schulmedizin als auch die Naturheilkunde einen Beitrag zur Heilung, Linderung und Gesundheitserhaltung leisten und von daher nicht miteinander konkurrieren! Akutbehandlungen/ Notfallmedizin (z.B. Unf¨ Historisch betrachtet hat die Erkenntnis und der Einsatz der Schulmedizin wesentlich dazu beigetragen, dass die hygienischen Bedingungen verbessert wurden. Demzufolge verzeichnen wir einen starken Rückgang vieler Krankheiten z.B. Seuchen, Infektionskrankheiten wie Cholera oder Pest.